Familien Archive
Vernissage Donnerstag, 28. Juni ab 19 Uhr
Ausstellung 29. Juni bis 29. Juli 2018
Kunstpavillon im Alten Botanischen Garten
Alter Botanischer Garten am Stachus · Sophienstr. 7a · D-80333 München
Öffnungszeiten: Di. - Sa. 13 - 19 Uhr, So. 11 - 17 Uhr
Performance Mindcrossing am So, den 1. Juli 2018 um 17h
Jasmin Avissar (Wien) | Haim Ben Shitrit (Jerusalem) | Friedemann Derschmidt (Wien) | Tal Gur (New York) | Bettina Henkel (Wien) | Shimon Lev (Tel Aviv)
kuratiert von Friedemann Derschmidt
Produktionsleitung: Alaa AlKurdi
“Erbschaften der Vergangenheit“ – Nationalismus und rassistischer Hass scheinen immer salonfähiger zu werden.
Welche Rolle spielt dabei die persönliche Geschichte unserer Vorfahren? Wie viel wissen wir davon? Was ahnen wir nur und warum ist es möglicherweise gar bedrohlich, dieses Thema im ganz Persönlichen aufzugreifen, um es einer Bearbeitung zugänglich zu machen?
Israelische, deutsche und österreichische Künstlerinnen und Künstler, die aus sehr unterschiedlichen Zusammenhängen stammen, beschäftigten sich seit vielen Jahren auf intensive Weise mit ihrem jeweiligen Familiensystem. Die Künstler_innen entwickelten dafür ganz verschiedene Vorgehensweisen, die in ihren individuellen, sehr persönlichen Videoarbeiten zu sehen sind. Diese können im Raum angeschaut werden. Informationen zu den jeweiligen Arbeiten finden Sie in den ausgelegten Broschüren neben den Monitoren. Für die Ausstellung sind dies erste (unvollständige) Entwürfe für eine Publikation, die nach der Ausstellung erscheinen wird. Über eine ausliegende Liste am Eingang können hierzu Informationen angefordert oder eine Bestellung aufgegeben werden.
In dieser gemeinsam entstandenen Wandinstallation werden Fragmente der fünf Familiengeschichten lose miteinander verwoben und eröffnen ein assoziatives Gedankenfeld. Sie finden verschiedene Orte der Familienstationen in grün und Namen der Familienmitglieder in rot an der Wand, die jeweils individuell gewählt wurden. Dazu sind Photographien der Familien teils gruppiert und teils einzeln zu sehen.
In einem gemeinsam erstellten Glossar, das Sie rechts vom Eingang finden, werden die verschiedenen Familiennarrative in kurzen Texten die aus Erinnerungen und Beobachtungen, poetischen Anmerkungen und geschichtlichen Hinweisen
parallel bestehen, wobei jede und jeder ihre oder seine ganz individuelle Schreib- und Erzählweise entfaltet, die dennoch an manchen Stellen korrespondieren. So stehen Geschichten von Familien direkt neben einander und sind auf unterschiedlichen Ebenen lose miteinander verwoben. Fragen nach Opfertraumata, Täterschaft und Migration drängen sich auf. Die unterschiedlichen Familiensysteme beginnen in dieser Arbeit ineinander zu fließen. Erläuterungen zu den Photographien und Namen wurden dabei bewusst ausgespart. So werden vermeintlich eindeutige Identitäten mehrdeutig oszillierend.
Vielleicht zeigen sie alternative Wege auf, die eigene Geschichte zu erzählen?
In den jeweiligen Video-Arbeiten können Sie in die individuellen Familiengeschichten eintauchen. Zu sehen sind:
„Mind Crossing“, A 2018, Tal Gur, Jasmin Avissar, Video, 13 min
„His Story“, A 2014, Friedemann Derschmidt/Shimon Lev, Videoloop, 9 min
„Theaterstrasse 6“, LAT/A 2014, Bettina Henkel, Kurzfilm, 20 min
„Beyond Good And Evil“, A 2013, von Shimon Lev, Videoloop, 9 min
„Oriental Bavarian“, IL 2013-15, Haim Ben Shitrit, Videoloop, 21 min